Ätherische Öle – der Geheimtipp für entspannten Schlaf

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter Schlafstörungen und kommen abends einfach nicht zur Ruhe, können schlecht einschlafen oder werden im Laufe der Nacht mehrmals wach. 

Dabei ist ein erholsamer Schlaf extrem wichtig für das körperliche und seelische Wohlbefinden und wer unter Schlafstörungen leidet, sollte dieses Problem auf jeden Fall ernst nehmen.

Ätherische Öle sind eine tolle und vor allem nebenwirkungsfreie Möglichkeit, um den Körper zu beruhigen, die Schlafqualität zu verbessern und sich wieder erholter und gesünder zu fühlen. Aufgrund der sanften Wirkungsweise erfreut sich die sogenannte Aromatherapie, bei der die heilende Wirkung verschiedener Öle zum Einsatz kommt, immer größerer Beliebtheit.

Wir erklären dir, wie ätherische Öle wirken, welche Sorten es gibt und wie sie dir bei deinen Schlafproblemen helfen können. Außerdem klären wir dich darüber auf, wie du ätherische Öle richtig nutzt und was du bei der Anwendung beachten solltest. 

Wirkungsweise von Aromatherapie

Ätherische Öle werden in der Naturheilkunde in vielen Bereichen eingesetzt, um körperliche und seelische Beschwerden zu lindern. Bei der Aromatherapie werden die positiven Eigenschaften bestimmter Pflanzenessenzen genutzt, indem das konzentrierte Öl über einen gewissen Zeitraum über die Haut oder die Schleimhäute aufgenommen wird. 

Durch den Duft des ätherischen Öls werden Hormone und Botenstoffe im Gehirn ausgeschüttet, wodurch deine Stimmung positiv beeinflusst wird. Außerdem gelangen viele der im Öl enthaltenen Stoffe über die Nasenschleimhaut ins Blut und können so auf deinen Stoffwechsel und die Organe wirken.

Aromatherapie als Einschlafhilfe

Bei der Therapie von Schlafstörungen kommen vor allem Öle mit beruhigenden Eigenschaften zum Einsatz. Sie helfen dir beim Entspannen und beim besseren Einschlafen. Außerdem wirkt der angenehme Duft harmonisierend, löst Stress und Ängste und verhilft dir so zu mehr innerer Ruhe. Dein Körper gewöhnt sich sehr schnell an den Duft und sendet Botenstoffe aus, die dafür sorgen, dass du dich entspannst und mit einem guten Gefühl zu Bett gehst. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass eine entsprechende Aromatherapie vor dem Schlafen gehen die Qualität des Schlafs eindeutig verbessern kann und bewirken, dass der Patient schneller einschläft und seltener in der Nacht aufwacht. Dabei hat die Aromatherapie bei richtiger Anwendung keine Nebenwirkungen, ganz im Gegensatz zu anderen Schlafmitteln.

Die 10 besten Öle mit beruhigender Wirkung

Die folgenden ätherischen Öle haben besonders entspannende und beruhigende Eigenschaften. Du kannst sie einzeln verwenden oder mischen. Dabei solltest du dich allerdings vorab informieren, in welchem Verhältnis und in welcher Menge die einzelnen Öle verwendet werden dürfen. Es gibt auch spezielle vorbereitete Mischungen verschiedener Öle, die für einen erholsamen Schlaf sorgen.

  1. Lavendel
    Lavendel duftet frisch und blumig und wirkt vor allem ausgleichend, beruhigend und antidepressiv. Auch Angst- und Unruhezustände können durch Lavendelduft vermindert werden, wodurch du automatisch besser ein- und durchschlafen kannst.
  2. Baldrian
    Baldrian ist ein altbewährtes Schlafmittel, das auch in der Aromatherapie zum Einsatz kommt. Baldrianöl wirkt entkrampfend, entspannend und schlaffördernd. Außerdem werden Nervosität und innere Unruhe durch den Einsatz von Baldrian gemildert.
  3. Jasmin
    Das frisch und blumig duftende Jasminöl wirkt ebenfalls beruhigend und schlaffördernd. Der Jasminduft hilft dir dabei durchzuschlafen und längere Tiefschlafphasen zu haben. Forscher der Universität Düsseldorf haben herausgefunden, dass der Duft von Jasminblüten sogar Valium-ähnliche Eigenschaften besitzt.
  4. Sandelholz
    Sandelholz ist nicht nur aufgrund seines süßlich-aromatischen Dufts in aller Welt beliebt. Seine harmonisierende und beruhigende Wirkung kommt in der Schlaftherapie schon länger erfolgreich zum Einsatz. Sandelholz wirkt Nervosität und Angstzuständen entgegen und hilft dir dabei, abends besser zur Ruhe zu kommen.
  5. Majoran
    Majoran ist aufgrund seines würzigen Geschmacks ein beliebter Küchenhelfer, doch es stecken noch weitere, eher unbekannte Stärken in ihm. Dank seiner entspannenden und krampflösenden Wirkung ist Majoran  auch als Therapiemittel geeignet und  kann dir helfen, depressive Verstimmungen zu lösen, Gedanken loszulassen, dich zu entspannen und besser einzuschlafen.
  6. Römische Kamille
    Kamille hat grundsätzlich beruhigende Eigenschaften, egal ob als Tee oder ätherisches Öl. Die Römische Kamille hilft dir vor allem dabei, Stress und seelische Anspannung zu lösen und Schlafstörungen zu lindern. Auch bei abendlichen Angstzuständen und Depressionen kann sie helfen, schneller wieder ins innere Gleichgewicht zu kommen. 
  7. Vanille
    Der Duft und Geschmack von Vanille sind nicht nur in Süßspeisen sehr beliebt, sondern auch Vanilleöl wirkt in der Aromatherapie entspannend, beruhigend und kann als süßlich duftendes Trostpflaster zum Einsatz kommen, was dir am Abend hilft, alle Sorgen und Anstrengungen des Tages zu vergessen.
  8. Muskatellersalbei
    Muskatellersalbei ist zwar weniger bekannt, aber nicht weniger wirksam wenn es um die Bekämpfung von Schlafstörungen geht. Das Kraut löst vor allem Stress und Verspannungen, wirkt stimmungsaufhellend und ausgleichend. Wenn du abends oft wach liegst und deine Gedanken dich quälen, ist Muskatellersalbeiöl eine gute Wahl.
  9. Hopfen
    Hopfen wirkt leicht betäubend und hat die stärkste schlaffördernde Wirkung. Außerdem hat die altbekannte Pflanze nervenberuhigende und entspannende Eigenschaften. Aufgrund seiner morphin-ähnlichen Inhaltsstoffe solltest du Hopfen jedoch vorsichtig verwenden und bei Depressionen lieber andere Aromaöle verwenden.
  10. Melisse
    Der zitrusartige, frische Duft von Melisse belebt den Geist, ohne ihn aufzuputschen und hilft bei der Regeneration der Nerven. Melissenöl ist sehr gut geeignet um Stress und Nervosität abzubauen. Durch den Einsatz von Melisse kannst du schlechte Stimmungen ausgleichen und besser zur Ruhe kommen.

Anwendungsarten von ähterischen Ölen

Ätherische Öle kannst du entweder über die Luft oder über die Haut aufnehmen. Dabei hast du die Wahl zwischen verschiedenen Anwendungsmethoden.

  • Duftlampe

Die Duftlampe besteht aus einer Schale, in die du etwas Wasser füllst und einige Tropfen ätherisches Öl hinzu gibst. Unter der Schale befindet sich eine Wärmequelle, z.B. ein Teelicht, welche das Wasser gleichmäßig erwärmt, sodass das ätherische Öl über den Wasserdampf an die Raumluft gelangt. 

  • Ventilation

Die Ventilation erfolgt vollautomatisch, indem ein elektrisch betriebener Ventilator den Duft deines ätherischen Öls im Raum verteilt. Hierfür musst du einfach ein paar Tropfen Öl auf ein dafür vorgesehenes Wattepad im Innern des Geräts geben. Die Pads lassen sich natürlich beliebig oft wechseln. 

  • Diffusion

Die Diffusion ist ein natürlicher Vorgang, bei dem offen stehendes Öl an der Luft verdunstet. Damit das ätherisches Öl sich noch besser in der Luft verteilt, kannst du Holzstäbe ins Gefäß stellen. Wichtig ist, dass du dein Öl nach der Diffusion immer wieder gut verschließt. 

  • Duftstein 

Das poröse Material des Duftsteins saugt das ätherische Öl auf und gibt es nach und nach wieder an die Raumluft ab. Diese Methode eignet sich vor allem für kleine Räume.

  • Spray

Ätherisches Öl in Sprayflaschen eignet sich besonders, um kurz vor dem Schlafen nochmal schnell für einen wohligen Duft im Schlafzimmer zu sorgen. Du kannst das Spray auch direkt auf dein Kopfkissen sprühen. 

  • Bäder

Ein duftendes Bad kann am Abend wunderbar entspannen. Wenn du beruhigende ätherische Öle ins Wasser gibst, wird dieser Effekt natürlich noch verstärkt. Damit sich das Öl im Wasser löst benötigst du einen Emulgator. Du kannst z.B. zuerst dein Öl (ca.10-15 Tropfen) in einer Tasse mit Milch verrühren, bevor du alles zusammen ins Badewasser gibst. 

  • Kompressen

Für eine Gesichtskompresse gibst du einige Tropfen ätherisches Öl in warmes Wasser und tränkst damit ein sauberes Tuch. Das Tuch kannst du dir vor dem Schlafen für einige Minuten aufs Gesicht legen und so die Aromastoffe aufnehmen.

  • Massagen

Du kannst ätherische Öle auch für Massagen verwenden. Wichtig ist dabei, dass du sie mit einem neutralen Öl, wie z.B. Mandel- oder Olivenöl vermischt, damit deine Haut nicht überreizt wird. 

Was du bei der Anwendung beachten solltest

Ätherische Öle sind ein medizinisches Produkt, das du nur nach der vorgeschriebenen Art und Weise anwenden solltest. Das ist wichtig, da du sonst entweder nicht die volle Wirkungskraft aus den ätherischen Ölen herausholen kannst, oder schlimmstenfalls unerwünschte Nebenwirkungen erhältst.

Qualität von von ätherischen Ölen

Nutze nur Öle von geprüfter Qualität, um sicher zu sein, dass keine unnötigen Schadstoffe darin stecken. Vor allem bei direktem Hautkontakt ist Vorsicht geboten, da bei falscher Anwendung oder Mischung starke allergische Reaktion die Folge sein können.

Dosierung von ätherischen Ölen

Bei ätherischen Ölen gilt keineswegs der Grundsatz “Viel hilft viel”-ganz im Gegenteil. Je nach Öl reichen bereits 1-3 Tropfen aus, um einen ganzen Raum zu aromatisieren. Du solltest den Duft nur ganz leicht wahrnehmen und nach 10 Minuten bereits überhaupt nicht mehr riechen.

Dauer der Anwendung

Eine Aromatherapie-Sitzung sollte ca. 30 Minuten dauern. Das reicht aus, um die gewünschten positiven Effekte im Körper auszulösen. Eine längere Dauer der Anwendung ist nicht nötig und kann sogar unangenehme Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen oder Übelkeit auslösen.

Haltbarkeit von ätherischen Ölen

Einmal geöffnetes ätherisches Öl ist je nach Sorte 6 Monate bis zu 2 Jahre haltbar. Nach Ablauf des Verfallsdatums solltest du das Öl entsorgen bzw. nicht weiter für die Aromatherapie nutzen. Du kannst es jedoch als Duftzusatz tropfenweise mit in die Waschmaschine geben, so hast du noch lange etwas von dem angenehmen Duft.

Lagerung von ätherischen Ölen

Ist ein Behälter einmal geöffnet, solltest du ihn immer gut verschlossen, an einem trockenen Ort aufbewahren. Du solltest deine ätherischen Öle außerdem keiner direkten Sonneneinstrahlung, starker Hitze oder Kälte aussetzen. Außerdem sollten ätherische Öle kindersicher gelagert werden.

Finde dein Schlafkraut

Bei der großen Anzahl an beruhigenden und schlaffördernden ätherischen Ölen wirst du am besten durch Ausprobieren herausfinden, welche Pflanzenessenz die optimale Wirkung auf dich hat. Es lohnt sich auch verschiedene Anwendungsmethoden auszutesten, da jeder auf die unterschiedlichen Wirkungsweisen anders reagiert. Hast du den Duft gefunden, der zu dir passt und dessen Aroma dir Wohlbefinden verschafft, werden sich deine Schlafprobleme mit Sicherheit verbessern. Vertraue auf die Kraft der uralten Pflanzenheilkunde, denn was sich über Jahrhunderte bewährt hat, wird bestimmt auch dir helfen können.

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